Orgelmuseum Kelheim
Das Orgelmuseum Kelheim entführt Sie in die faszinierende Welt der Orgel, der Königin der Musikinstrumente.
Beschreibung
Am Fuße des Michelsberges, auf dem das Wahrzeichen der Stadt Kelheim, die Befreiungshalle, thront, befindet sich das Orgelmuseum in der ehemaligen Kirche des Franziskanerklosters.
Ein Museum hinter alten Klostermauern
Wenn der Blick auf die Kirche fällt, scheint alles so, wie man es kennt: Kirche und Kirchturm. Doch weit gefehlt. Erst wenn Sie die Treppe zum Orgelmuseum hinaufgestiegen sind, lüftet sich das Geheimnis. Mit Erstaunen werden Sie feststellen, dass hier zwei Kirchen stehen. Der Kirchturm gehört nämlich zur kleinen, romanischen Kirche St. Michael.
In der ehemaligen Franziskaner-Klosterkirche, die auch ein Baudenkmal von überregionaler Bedeutung ist, können Sie insgesamt fünf bespielbare Orgeln besichtigen, die regelmäßig bei Konzerten erklingen.
- Die Brucker Orgel stammt aus dem Jahr 1910 und wurde aus der katholischen Kirche St. Ägidius in Bruck im Landkreis Schwandorf hierher gebracht. Ihre Bauweise und technische Ausstattung machen sie zu einer Rarität, obwohl sie relativ klein ist.
- Ein besonders wertvolles Exemplar ist eine Orgel aus dem Jahr 1734. Sie ist nicht nur die älteste Orgel des Museums, sondern auch ein Zeugnis des neapolitanischen Orgelbaus aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Es mag kaum zu glauben sein, aber diese Orgel funktioniert immer noch einwandfrei.
- Besonders schön anzusehen ist die schlichte weiße Orgel aus Geiselhöring mit ihren goldenen Verzierungen. Das Gehäuse wirkt eher monumental und kann der klassizistischen Epoche des späten 18. Jahrhunderts zugeordnet werden.
- Die Allersdorfer Orgel von 1846 ist eine vollmechanische Schleifladenorgel aus der Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt bei Abensberg.
- Eine weitere mechanische Schleifladenorgel befindet sich im Museum – die Köferinger Orgel. Dank der Bemühungen des Fördervereins Orgelmuseum Kelheim e. V., können Sie sich heute wieder an den Klängen dieser mehrfach umgebauten und fast verfallenen Orgel erfreuen.
Fresken und Gemälde in der historischen Franziskaner-Klosterkirche
Nach der Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Kloster aufgelöst. Die Kirche verlor ihren sakralen Charakter und das Mobiliar wurde öffentlich versteigert. Daher sind heute nur noch die Wandmalereien aus der Zeit der Franziskaner erhalten geblieben, darunter der Portiunkula-Altar und verschiedene Grabdenkmäler. Besonders bemerkenswert sind die Fresken im Chor, die erst im Jahr 1952 entdeckt wurden. Das älteste Fresko in der Kirche zeigt das Jüngste Gericht und stammt aus dem Jahr 1490.
Die Altarmensa, die sich inmitten des Chores befindet, sowie die Dreifaltigkeitsgruppe, lebensgroße Holzfiguren des Heiligen Nikolaus und des Heiligen Erasmus und das Chorgestühl stammen aus der Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Kelheim.
Führungen und Veranstaltungen
Das Orgelmuseum Kelheim bietet für Gruppen auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten Führungen nach Voranmeldung an.
Während der Saison werden im Museum regelmäßig Ausstellungen, Lesungen und Konzerte veranstaltet. Besonders beeindruckend sind die Orgelkonzerte, bei denen Besucherinnen und Besucher in den Genuss der bespielbaren Museumsorgeln kommen. Auch für Kinder gibt es spezielle Führungen und Workshops, um das Thema Musik auf spielerische Weise zu erleben.
Das Orgelmuseum Kelheim ist ein Highlight für alle Liebhaberinnen und Liebhaber von Musikgeschichte sowie Kultur-Interessierte im Allgemeinen. Ein Ausflug hierher lohnt sich allemal!
Tipp: Mit dem günstigen Kombiticket können Sie nicht nur das Orgelmuseum, sondern auch das Archäologische Museum mit seinen beeindruckenden Funden aus der Zeit der Neandertaler, Kelten und Römer besuchen.
Kontakt
Adresse
Orgelmuseum Kelheim
Am Kirchensteig 4
93309 Kelheim