Der Laabertaler Wallfahrtsweg führt Sie auf einer Rundtour durch das sanfte Labertal und die hügelige Landschaft der Hallertau zu den Wallfahrtsstätten rund um Langquaid, Paring und Rohr i.NB. Unterwegs genießen Sie immer wieder herrliche Ausblicke ins Tal der Großen Laber mit seinen weitläufigen Wiesen und über die Hopfengärten.
Ein Highlight der Radtour ist ohne Frage die barocke Asam-Kirche des Benediktinerklosters in Rohr mit ihrem imposanten Hochaltar, der die Himmelfahrt Mariens als „Theatrum sacrum“ inszeniert. Darüber hinaus lohnt sich auch hier ein Moment des Verweilens:
Kleines Angeber-Wissen zu den Wallfahrten in Bayern:
Schon der bayerische Geschichtsschreiber Aventinus aus Abensberg vermerkte um das Jahr 1500: „Das baierische Volk läuft gern kirchferten, hat auch viel kirchfahrt.“ Denn seit Mitte des 15. Jahrhunderts kamen zu den Wallfahrten zu den heiligen Stätten in Rom, Jerusalem oder Santiago de Compostela neue Heiligenwallfahrten in nie gekannter Fülle hinzu. Dies führte so weit, dass, trotz Reformation im 16. Jahrhundert, um 1700 fast jede katholische Landschaft eine Gnadenstätte samt (wenn auch lokal begrenzter) Wallfahrt hatte.
Autorentipp
Machen Sie eine Pause am „Grundner Weiher“ in Semerskirchen. Der Dorfweiher liegt idyllisch am Fuße der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt. Alljährlich am zweiten Juli-Wochenende lockt er tausende Besucher zum weithin bekannten Seefest der Hubertusschützen auf der Prangerinsel.
Wegbeschreibung
Der Laabertaler Wallfahrtsweg startet an der Langquaider Pfarrkirche Sankt Jakobus des Älteren. Jakobus ist nicht nur der Kirchenheilige, sondern zugleich auch Patron des Marktes Langquaid und ziert seit jeher das Marktwappen!
Überqueren Sie den barocken Marktplatz Langquaids und fahren Sie auf der Leierndorfer Straße Orts auswärts bis nach Oberleierndorf. Auf der Hauptstraße biegen Sie Höhe Dorfmitte, kurz vor der Stephanskirche, links ab in Richtung Hellring. Sie überqueren auf einer Brücke die Staatsstraße 2144 und haben hier einen herrlichen Blick auf weite Feldflur. Nach rund 200 Metern erreichen Sie einen kleinen Brunnen mit Sitzbank, der zu einer ersten kleinen Rast einlädt.
An der übernächsten Weggabelung halten Sie sich dann links und folgen der Radwegbeschilderung immer geradeaus bis zur nächsten Kreuzung. Hier biegen Sie rechts ab und folgen dem Straßenverlauf bis Hellring. Der kleine Ort ist bekannt für das traditionelle Wallfahrerfest „Hellring“ an der Wallfahrtskirche zur Heiligen Ottilia.
Sie durchqueren den Ort und biegen an der nächsten Kreuzung nach rechts ab. Folgen Sie der Beschilderung ca. 2 km bis Paring. Hier wartet die prächtige Stiftskirche St. Michael des Klosters Paring auf Ihren Besuch. Für die Weiterfahrt auf dem Laabertaler Wallfahrtsweg biegen Sie anschließend auf Höhe des Hofes Paring 143 zunächst scharf rechts und nach knapp 1 km links ab. Vorbei an weitläufigen Feldern und kleinen Waldstücken führt Sie der Weg zunächst ca. 2 km zurück zur Staatstraße 2144, wo Sie nach weiteren 500 m erneut auf eine Brücke treffen, die Sie über die Straße und direkt nach Niederleierndorf bringt. Über die Weinbergstraße radeln Sie in die Hauptstraße und direkt auf die katholische Wallfahrts- und Kuratienkirche Mariä Himmelfahrt zu.
Tipp: An heißen Sommertagen empfiehlt sich ein Abstecher an die Kneipp-Anlage direkt an der Großen Laber oder das Niederleierndorfer Freibad am Wiesenweg.
Der Laabertaler Wallfahrtsweg führt Sie anschließend über die Munastraße durch das Tal der Großen Laber, vorbei am Landgut Sankt Johann mit der Taufkirche Sankt Johann Baptist und Tiefenbach, entlang dem Tiefenbacher Graben, bis nach Herrngiersdorf. Hier finden Sie neben der St. Martinskirche auch die älteste Privatbrauerei der Welt, die Schlossbrauerei Herrngiersdorf.
Auf Ihrem Weg passieren Sie den Schlosspark Herrngiersdorf und fahren über die Badergasse, Berhardstraße und Langstraße zum Ortsteil Semerskirchen. Die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt und der Dorfweiher, der auch den Namen „Grundner Weiher“ trägt, sorgen für ein malerisches Dorfbild. Nutzen Sie die Gelegenheit für eine kurze Pause und genießen diese Postkarten-Idylle.
Auf dem Laabertaler Wallfahrtsweg geht es anschließend weiter entlang der Kreisstraße über Harpfendorf, Sittelsdorf und Altbach bis Laaberberg. Wie der Ortsname verrät, liegt der kleine Wallfahrtsort auf einer Anhöhe. An der barocken Wallfahrtskirche Maria Opferung finden Sie eine Hörstation mit spirituellen Inhalten und geschichtlichen Aspekten zum Ort.
Über die Laaberberger Straße gelangen Sie schließlich nach Alzhausen und radeln hier auf einem Radweg entlang der Auen des Rohrbachs bis Rohr i.NB. Hier sind Sie außerdem entlang des Rohrer Streuobstlehrpfades unterwegs, der von mehr als 70 Obstbäumen gesäumt wird.
In Rohr i.NB erwartet Sie im Ortskern ein echtes Highlight: Die barocke Klosterkirche der hiesigen Benediktinerabtei trägt die Handschrift der berühmten Asam-Brüder und ist in jedem Fall einen Besuch wert. Leihen Sie sich doch im Klosterladen einen Audio-Guide aus und tauchen Sie ein in die bildgewaltige Inszenierung des Hochaltars.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Klosters befindet sich auch das Traditionsgasthaus Sixt, das zu einem verdienten Einkehrschwung einlädt. Über die Haupt- und Ziegeleistraße gelangen Sie zurück auf den Laabertaler Wallfahrtsweg und in das weite Tal der Großen Laber. Über die kleinen Dörfer Obergrünbach und Untergrünbach führt Sie der Weg nach Adelhausen und weiter über Leitenhausen und der kleinen Kapelle St. Koloman zurück nach Langquaid.
Auf diesem Teilstück zeigt sich das Labertal von seiner wohl schönsten Seite: Die frei fließende Laber und ihre naturnahe Flusslandschaft ist Heimat zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Mit etwas Glück können Sie auf den weiten Wiesenflächen Störche bei ihrer Futtersuche beobachten.
Ausrüstung
