Wallfahrtskirche Allersdorf
Die Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt liegt auf dem Frauenberg zwischen Abensberg und Biburg. Mit ihrer herrlichen Lage ist sie nicht nur Ziel vieler Pilger, sondern auch beliebt bei Wanderern und Radfahrern.
Beschreibung
Seit langer Zeit umgibt den Ort eine Fülle von Geschichten und Legenden, die der idyllisch gelegenen Anlage eine ganz besondere Stimmung verleihen. Es wird erzählt, dass in den Anfängen des 11. Jahrhunderts ein Sohn des Grafen Babo, dem Gründer der Burg Abensberg, lange Zeit kinderlos blieb. Die Gräfin von Abensberg versprach daraufhin, der Gottesmutter Maria eine Kirche zu errichten, damit ihr sehnlicher Kinderwunsch in Erfüllung gehen möge. Der Überlieferung zufolge feuerte sie einen Pfeil von der Burg ab, um an dem Ort, an dem der Pfeil den Boden berührte, eine Kirche zu bauen. So geschah es tatsächlich und das Grafenpaar wurde mit sieben Kindern gesegnet.
Für diejenigen, die nicht von der Mystik dieses Ortes berührt werden, empfehlen wir trotzdem einen Besuch der Kirche: Allersdorf war bereits im Mittelalter ein beliebter Wallfahrtsort und trägt noch heute Spuren seiner bewegten Vergangenheit. Die Grundmauern des romanischen Turms stammen aus dem 13. Jahrhundert, während das Obergeschoss des Turms um 1712 in seiner heutigen Form entstand. Die laternenförmige Haube mit vier Glasfenstern wurde einst von den Jesuiten beleuchtet. Das Gnadenbild stammt sogar aus der spätgotischen Zeit um 1510/1520. Zwischen 1598 und 1600 wurde die Kirche im Barockstil neu erbaut und ein zusätzliches Querschiff angebaut – damit zählt sie zu den ältesten Barockkirchen Bayerns.
Nach der Säkularisation im Jahr 1845 wurde das Wallfahrt-Priesterhaus im Biedermeierstil als zweigeschossiger Walmdachbau mit Segmentbogenfenstern errichtet. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden einige Deckengemälde übermalt und der Stuck farblich hervorgehoben, wobei dieser Zustand größtenteils erhalten geblieben ist. Zuletzt wurde das Priesterhaus im Jahr 1968 renoviert und modernisiert.
Marienkapellen
Am Fuße des Hügels befinden sich zehn barocke Marienkapellen, die den verschiedenen Marienfesten und Ausdrucksformen der Marienverehrung gewidmet sind. Jede Kapelle erzählt auf ihre Weise die Geschichte und Bedeutung der Heiligen Maria. Zusammen bilden sie einen eindrucksvollen Kranz um die imposante Wallfahrtskirche. Die Kapellen sind nicht nur kleine architektonische Meisterwerke, sondern auch Orte der Ruhe und Besinnung. Die Verbindung von Landschaft, Kunst und Spiritualität macht diesen Ort zu einem echten Juwel für jeden Pilger und Besucher.
Wallfahrten heute
Gelegentlich werden immer noch Pilgerfahrten nach Allersdorf unternommen, wie zum Beispiel im Marienmonat Mai die Bittprozessionen der Pfarreien Abensberg und Siegenburg.
Tipp
Wer von Abensberg zur Wallfahrtskirche wandert, genießt nicht nur die Naturlandschaft der Abens, sondern lässt auch ganz bestimmt den Alltag hinter sich.