Laaberberg – Pfarrkirche Mariä Opferung
Auf einer Anhöhe über dem Tal der Großen Laber steht die weithin sichtbare Pfarrkirche Mariä Opferung. Sie ist auch heute noch Ziel von Wallfahrten.
Beschreibung
Die Kirche, die zwischen 1703 und 1711 erbaut wurde, ist ein mächtiger fünfschiffiger Barockbau mit nicht eingezogenem Chor, der von einer halbrunden Apsis abgeschlossen wird und genau nach Osten ausgerichtet ist. Der geräumige Innenraum beeindruckt durch ein Tonnengewölbe mit Stichkappen. Die Langhausfenster sind ungewöhnlich gestaltet, mit zwei nebeneinander liegenden schmalen Rundbogenfenstern in einer breiten Rundbogenblende und einer kreisrunden Öffnung darüber. Auch die Form der beiden Chorfenster, die den Hochaltar flankieren, ist mit ihrer Vierpassform eine Besonderheit.
An der Nordseite der Kirche befinden sich die Sakristei und der 42 Meter hohe Turm. Der spätgotische Turmunterbau stammt noch vom Vorgängerbau und ist dreigeschossig mit zeittypischen Spitzbogenblenden verziert. Im Barock wurde ein viertes Geschoss aufgesetzt, das bereits Schallöffnungen aufweist. Darüber erhebt sich der achteckige Aufbau mit weiteren Schallöffnungen und den Uhren, gekrönt von einer barocken Zwiebelkuppel.
In der Zeit zwischen 1710 und 1721 erhielt die Kirche ihre Ausstattung, die sich im Wesentlichen bis zum heutigen Tag erhalten hat.
Um 1900 wurde die Kirche renoviert und die Fresken neu gestaltet. Im Jahr 1906 wurden die heutigen Turmuhren installiert, gefolgt von der elektrischen Beleuchtung im Jahr 1921. Die letzte Renovierung fand zwischen 1986 und 1994 statt. Dabei wurde der morsche Dachstuhl erneuert, die durch Feuchtigkeit geschädigten Fresken restauriert und weitgehend in den Originalzustand zurückversetzt sowie der heutige Treppenaufgang errichtet.
Geschichte der Laaberberger Wallfahrt
Die Laaberberger Wallfahrt hat eine lange Geschichte, die bis in das frühe 15. Jahrhundert reicht. Damals entwickelte sich um eine angeblich heilkräftige Quelle ein Kult: Wer das Wasser trinkt, sich damit wäscht oder badet, wird gesund.
Dem Regensburger Bischof Friedrich III. von Plankenburg war der Andrang an der Quelle ein Dorn im Auge, sodass er die Quelle 1450 zuschütten ließ und die Wallfahrt unter Androhung von Kirchenstrafen verbot. Die Gläubigen ließen sich jedoch nicht abschrecken und die Wallfahrt fand weiterhin statt. Erst mit Unterstützung der Augustiner Chorherren von Rohr wurde die Wallfahrt langsam durch die Marienverehrung verdrängt.
Ab 1470 kamen immer mehr Menschen, um das lebensgroße Gnadenbild der Muttergottes mit dem Jesuskind zu verehren. So musste das Kloster Rohr im 17. und 18. Jahrhundert, wenn der Andrang in der Kirche besonders hoch war, sechs bis sieben Priester nach Laaberberg schicken, damit die Pilger noch seelsorgerisch betreut werden konnten. Zahlreiche Gebetserhörungen und Wunder sind in Votivgaben und Mirakelbüchern festgehalten.
Nach der Säkularisation des Klosters Rohr im Jahre 1803 verlor die Kirche Mariä Opferung als Wallfahrtsort an Bedeutung. Dennoch kommen auch weiterhin regelmäßig Hunderte von Pilgern zu den verschiedensten Anlässen, um das Gnadenbild der Muttergottes zu besuchen. So veranstalten die Pfarreien Herrnwahlthann, Rohr, Sandsbach und Hofendorf noch heute jährliche Wallfahrten nach Laaberberg.
Tipp:
Bei einer Radtour auf dem Laabertaler Wallfahrtsweg oder einer Wanderung auf dem Pilgerweg VIA NOVA kommen Sie an der Kirche vorbei. Nutzen Sie den Besuch der Kirche als willkommene Verschnaufpause und zum Innehalten.
Kontakt
Adresse
Pfarr- und Wallfahrtskirche Laaberberg
Am Laaberberg
93352 Rohr i.NB